Mittwoch, 5. September 2018

Das Hummel - Dings


Zugegeben, ich bin eher weniger bewandert, was die Hummel an sich, oder auch allgemein Insekten betrifft. Aber nach einem Gespräch mit einem Imker, war ich plötzlich von der Hummel begeistert. 

(Bildquelle: Pixabay)

Ein Hummel-Bestseller?

Das Hummel-Prinzip, oder Das Hummel-Gen, oder die Hummel-Strategie.
Das wären richtig gute Buchtitel. Eine grobe These aus Flora und Fauna, irgendwie auf Business übertragen, von mehreren Seiten auf noch mehr Seiten immer wieder neu beleuchtet, das eine oder andere bekannte Beispiel eingeflechtet – Google, Apple und facebook bieten sich immer an – und dann das Buch als neue Erkenntnis, nein, als neue Sensation verkaufen… für Innovation, für Wissensmanagement und überhaupt für alles! Gespickt mit einem Zitat von Richard Branson oder Elon Musk oder Steve Jobs – amazon-Bestseller, zumindest für einen Tag, wäre fast sicher.
Es böte sich an, es fordert geradezu dazu auf: Das Hummel-Prinzip. 
Aber ich lasse es mal bei diesen paar Zeilen und erläutere einfach so, ohne dass Sie, geneigter Leser, dafür bezahlen müssten, um zu erfahren, was es mit Hummel-Prinzip/Strategie/Gen auf sich haben könnte.
Zugegeben, ich bin eher weniger bewandert, was die Hummel an sich, oder auch allgemein Insekten betrifft. Aber bei der Hummel weiß ich zumindest, dass sie eigentlich von ihrem Körperbau und Flügelgröße und so weiter eigentlich nicht fliegen können dürfte. Sie macht es aber trotzdem und darum gibt es genau darüber schon sehr viele Hummelflugzitate. Aber das hat nichts mit meinem Hummel-Dings zu tun. Es hat aber sehr wohl mit Innovation und Wissen zu tun!

Die Hummel-Helden

Also, worum es bei mir geht, ist mindestens genauso wichtig: Es geht um die Arbeitsleistung der Hummel. Wir kennen die fleißigen Ameisen und die fleißigen Bienen … aber von der Hummel wissen wir im Volksmund so gut wie nichts; außer dass sie eben nicht fliegen kann oder können dürfte, aber es trotzdem macht. Was natürlich schon lange bekannt ist, warum sie fliegen kann, aber ich trotzdem den Gedanken weiterhin gut finde. Egal.
Was ich aber nun von einem erfahrenen Imker erfahren habe: dass die Hummel eine unglaublich gute Bestäuberin ist; viel besser als die Biene! Das war mir neu. Ich dachte, dass die Biene die Königin des Bestäubens ist und beim Aussterben der Bienen durch Milbenbefall oder Glyphosat auch die Menschheit ausstirbt, weil ja niemand mehr da ist zum ausreichenden Bestäuben der für uns notwendigen Früchte. Und nun erfahre ich, dass die Hummel noch viel besser ist im Bestäuben als die Biene? Das ist eine Art Hummel-Prinzip: Fleißig sein, richtig gut sein im Job, aber kein großes Aufhebens darum machen. Das nenne ich mal Bescheidenheit.

Die Masse machts

Aber der Imker wusste meine aufflammende Begeisterung für die Hummel auch gleich wieder zu dämpfen. Ob ich denn schon mal was von einem Hummel-Volk gehört hätte, fragte er mich. Natürlich hatte ich das noch nicht. Ich wusste noch nicht einmal, wo sich Hummeln überhaupt aufhalten, wenn sie nicht gerade fliegen – was sie ja eigentlich gar nicht können dürften; aber das hatten wir schon.
Also: Wo ist das Hummelvolk? Die Antwort: Es gibt kein Hummel-Volk! Und wenn es ums Bestäuben geht, dann machen sich eben nicht tausende Hummeln als ein Volk auf den Weg, sondern so ungefähr … naja … zehn, vielleicht fünfzehn. Das ist überschaubar. Wenn sich jedoch die Bienen als ein Volk auf den Weg machen, dann sind das eben schnell mal 50.000. Und jetzt wird der Wert der Biene plötzlich wieder klar! Diese Power ist durch nichts zu ersetzen. Die Bienen sind einmalig und tatsächlich für uns Menschen überlebenswichtig. Sie sind durch nichts zu ersetzen.

Die Business-Hummel?

Und nun der Übertrag ins Business: Was hilft es einem Unternehmen, wenn es eine Hummel hat, und wenn dagegen ein anderes Unternehmen der gleichen Branche ein ganzes Volk an Bienen hat? Was nützt es, wenn eine Hummel jeden Tag eine gute Idee hat, wenn dagegen beim Bienenvolk auch nur jede 100. Biene eine gute Idee hat oder einen guten Impuls in den Wissensspeicher einbringt? Was nützt es, wenn eine Hummel viel weiß, aber dagegen Wissen von 50.000 Bienen steht?
Und jetzt haben wir an der Hummel gezeigt, warum ein funktionierendes, aktives, lebendiges, ja man könnte geradezu sagen ein organisches Ideen-, Innovations- und Wissensmanagement in zukunfts- und damit „überlebensorientierten“ Unternehmen unentbehrlich ist.
Es sei denn, man will aussterben. In diesem Fall ginge dann auch eine wider allen Erwartungen fliegende Hummel.


(Dieser Artikel wurde erstmals veröffentlicht am 01.05.2016 hier)


Hier geht es zu einem weiteren Artikel zu Wissensmanagement: „Schrotflinten-Wissen“

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